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Trost? Nicht immer. Wut? Unbedingt. Und manchmal: einfach bleiben.

🔸 Wenn der Schmerz kommt – kommt auch der Trost. Oder?

Wir alle kennen diese Sätze:

„Es wird schon wieder.“
„Du musst stark sein.“
„Reiß dich zusammen.“

Sie sollen trösten – doch oft tun sie das Gegenteil.
Sie beruhigen uns nicht. Sie machen unsere Gefühle kleiner.

In unserer traumasensiblen Arbeit stellen wir genau das infrage:
Braucht es wirklich Trost – oder braucht es erst einmal das Gefühl in seiner ganzen Kraft?

🔸 Warum wir in unserer Arbeit manchmal bewusst nicht trösten

In unseren JahresTrainings (www.jahrestrainings-heinrichs-swoboda.de)  schaffen wir Räume, in denen alle Gefühle da sein dürfen – ungefiltert, unzensiert, ungebremst.

Gerade Wut spielt dabei eine zentrale Rolle: Wut ist oft der erste Funke, der aus innerer Lähmung führen kann.
Sie kann der Moment sein, in dem ein Mensch sich aus dem Schatten einer traumatischen Erfahrung heraus wieder spürt – laut, lebendig, handlungsfähig.

🟠 Wut ist keine Bedrohung – sie ist Bewegung.
Und manchmal: der erste Schritt in Richtung Selbstermächtigung.

🔸 Wut als Zugang zur Lebendigkeit

Viele Menschen unterdrücken ihre Wut jahrelang.
Sie wurde als „zu viel“ erlebt – oder war mit Schuld und Scham verbunden.

In einem sicheren Raum jedoch kann diese Wut wieder auftauchen – nicht als Zerstörung, sondern als Schutz.
Nicht als Bedrohung, sondern als Signal:

„Hier bin ich. Und ich will gestalten.“

Das ist keine Aggression – das ist Selbstkontakt.
Und damit oft der Beginn von Heilung.

🔸 Trost ist nicht das Gegenteil von Tiefe

Das heißt nicht, dass wir Trost ablehnen. 
Aber wir verstehen ihn anders.Trost ist für uns nicht:

 

❌ „Beruhige dich.“
❌ „Es ist nicht so schlimm.“
❌ „Anderen geht’s schlechter.“

 

Trost ist für uns:

 

„Ich sehe dich.“
„Ich halte dich aus.“
„Ich bleibe da– mit dir– im Schmerz.“

 

Wir nennen das: Halten und gehalten werden.
Ein Raum, in dem Tränen fließen dürfen. In dem Wut sprechen darf. In dem niemand bewertet, verbessert, rat-schlägt oder analysiert.

🔸 Trost als Beschwichtigung – und seine gesellschaftliche Funktion

Wir leben in einer Welt, in der Funktionieren oft mehr zählt als Fühlen.
Trost wird da manchmal zu einer gesellschaftlichen Strategie:

  • Um Menschen schneller wieder „arbeitsfähig“ zu machen

  • Um Unangenehmes zu regulieren

  • Um das eigene Unbehagen nicht spüren zu müssen

Aber dieser Trost funktioniert nicht. Er übergeht. Überformt. Überrumpelt.

Was stattdessen heilt:  Echtheit. Mitgefühl. Beziehung.

🔸 Trost – in seiner besten Form – ist Präsenz, nicht Reparatur

Wenn jemand in einem Prozess aufbricht, zerbricht, sich zeigt – dann ist manchmal das Heilsamste:
Ein Mensch, der einfach bleibt.

„Ich kann dir den Schmerz nicht nehmen.
Aber ich halte ihn mit dir gemeinsam aus.“

Das ist für uns traumasensibler Trost.
Nicht als Werkzeug – sondern als Haltung.
Nicht als Intervention – sondern als Einladung.

🔸 Was du mitnehmen kannst

Vielleicht magst du dich fragen:

  • Wann hat dir Trost geholfen – und wann eher nicht?

  • Was passiert, wenn du jemandes Schmerz einfach aushältst, ohne ihn „wegzumachen“?

  • Welche Gefühle in dir brauchen Raum – und dürfen auch mal „zu viel“ sein?

🔸 Ausblick: Räume für Echtheit, Ausdruck und Selbstermächtigung

In unseren Trainings und Workshops laden wir dich ein, genau das zu erleben:

🧭 Nicht getröstet zu werden – sondern dich selbst zu spüren.
🧭 Nicht überredet zu werden – sondern ehrlich zu fühlen.
🧭 Nicht angepasst zu sein – sondern kraftvoll du selbst.

✨ Wenn Wut zur Würde wird.
✨ Wenn Schmerz gehalten wird.
✨ Wenn Trost nicht sediert, sondern stärkt –dann geschieht Wandlung.

🔗 Mehr erfahren?

👉 Alle Infos zu unserer Arbeit findest du auf
🌐 www.jahrestrainings-heinrichs-swoboda.de

📬 Oder schreib uns persönlich – wir freuen uns über echte Begegnung.

Christoph Swoboda

 

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